Endlich Wochenende. Naja. Mein Wochenende ist ja jetzt schon wieder vorbei, aber ich hatte es mir wirklich verdient. Die Woche war sehr anstrengend und ich habe mich sehr auf mein Wochenende gefreut. Da unser neuer Kollege auch angekommen ist, haben wir uns überlegt mal einen kleinen Trip durch die Innenstadt von Riyadh zu machen. Das beste daran jedoch ist, dass unser neuer Kollege Hendrik auch Auto fährt und ich mich so sehr entspannt zurücklehnen und die Fahrt genießen konnte.
So kommt es dann auch, dass ich nach zwei Monaten Riyadh dann auch mal Photos machen kann. Eines meiner Lieblingsmotive ist das wundersame Ufo. Nein es ist nicht wirklich ein UFO sondern das Innenministerium.
An unserem Ziel in Batha angekommen, haben wir uns erst mal etwas zu essen gegönnt. Mein erstes Indisches Essen. Chicken Punjabi. Sehr lecker und auch nicht zu scharf.
Danach haben wir uns dann auf den Weg gemacht, die Stadt weiter zu erkunden. Dieser Stadtteil ist wirklich einer der lebendigsten von Riyadh. Überall sind Leute auf der Straße und eigentlich fühlt man sicher eher, als ob man in Indien oder woanders in Südost Asien ist. So haben wir dann auch erstmal die Manila Mall erkundet. Man kommt sich vor wie in einem Kaufhaus aus den 60ern. Alles ist sehr eng und zugebaut und die Rolltreppen funktionieren nicht.
Nach ein paar weiteren Strefizügen durch die Umgebung haben wir dann auch die ersten Graffitis entdeckt.
Ein Spongebob graffiti. Wie lustig. Ich krieg mich kaum ein. Ein junger Saudi hat unser Interesse für die Graffitis bemerkt und uns zu einer Stelle geschickt wo es noch viel mehr Graffitis gab. Eher nur Sprüche und grobe Zeichnungen als Kunstwerke, aber immerhin ein Stück Großstadt Flair.
Auf dem Rückweg haben wir noch dieses wundervolle Gebäude gefunden. Es wachsen ein paar Palmen aus dem Vorgarten und genau so habe ich mir die Häuser hier vorgestellt. Faszinierend.
Also weiter auf der Agenda. Wir wollten nun noch auf den Kingdom tower.
Leider waren wir schon relativ spät dran und da mal wieder Prayer war konnten wir nicht hochfahren. Daher haben wir den Turm wie schon so oft nur von außen bewundert und ich bin gespannt, wann es denn endlich mal klappt, dass ich auf diesen Tower hochkomme.
So hatten wir also mal wieder einen erfolgreichen Tag und nichts von dem erledigt, was wir eigentlich vor hatten. Wir waren nicht auf dem Turm, Josef hat kein Parfum und auch nicht seine Jacke bekommen.
Dafür haben wir aber nen schönen Tag gehabt und gutes indisches Essen genossen.
Abends war dann noch ein Weihnachtsmarkt der deutschen Schule in Riyadh mit Glühwein und Kamelreiten auf unserem Compound. Für mich nur Glühwein, für das Kamelreiten war ich dann leider doch schon zu alt
:-D Wird aber bestimmt noch bei Gelegenheit nachgeholt.
So kam es dann auch dass unsere Planung für heute sich dann auch kurzfristig wieder geändert hat, aber da wir ein Angebot bekommen haben mit an die Kante von dem Hochplateau, welches Riyadh umgibt, und danach Quad zu fahren, mussten wir also unseren Planen heute auf den Tower zu fahren noch einmal verschieben.
So ging es dann heute los und wir haben uns auf den Weg zu unserer Off Road tour gemacht. Nachdem wir noch ein Paar andere Autos aus dem DQ abgeholt haben ging die Reise los. Traumhaftes Reise wetter. Es war nicht zu warm nicht zu kalt und der Himmel strahlend blau. Bis auf ein paar kleine Wölkchen.
Die Landschaft ist zwar sehr eintönig, hat aber auch ihren Reiz. Irgendwie wirkt hier alles wie man sich eine Szenerie aus Endzeitfilmen vorstellt. Kein Grün weit und breit und überall verlassene Häuser und kaputte Autos. Was man hier auch sehr oft sieht sind Kamele. Überall kann man die Wüstenschiffe finden wie so majestätisch durch die Gegend ziehen, oder aber in ihrem Stall auf Gott weiß was warten.
Nachdem wir dann so einige Zeit auf guten Straßen fahren konnten, ging es schließlich ab auf die Piste.
Schade, dass ich selber keinen Jeep habe. Sonst würde ich wahrscheinlich jedes Wochenende hier raus fahren, aber mit einem normalen Auto ist es einfach nicht möglich hier lang zu fahren.
Das erste Ziel unserer Reise war dann ein Edge of the world. Wie man es hier umgangssprachlich nennt.
Da Riyadh auf einem Hochplateau gelegen ist, muss es natürlich irgendwo auch runter gehen und das passiert genau hier.
Man kann hier auf einer Felszunge sehr weit rausgehen, um sich dieses Naturschauspiel anzuschauen. Die Aussicht hier ist wirklich unglaublich. Es geht bestimmt knappe 200 Meter runter und man kann unglaublich weit sehen. Über den Abgründen, kann man einige Geier oder Bussarde sehen, welche die hier vorherrschende Thermik ausnutzen und an den Felswänden kann man wunderbar die verschiedenen Gesteinsschichten erkennen.
Dann ging es raus aus der Steinwüste und ab in die Sandwüste. Man sieht zwar noch überall Zivilisation aber für mich ist dies bereits Wüste :-)
Also auf zum Quad fahren. Diesmal aber bitte ein großes Quad. Beim letzten Mal war es ja nur ein kleines gewesen und ich bin die Hügel kaum hoch gekommen.
Hier draußen ist es wirklich schön und mit dem Quad so durch die Wüste zu heizen macht wirklich Spaß. Der Geruch von Benzin und das Knattern von Motoren. Ich hätte niemals gedacht, dass es mir soviel Spaß macht.
Von den größeren Hügeln kann man in einiger Entfernung Felsformationen sehen welche schon sehr beeindruckend sind.
Zwischendrin liegen mal wieder Unmengen Müll und jetzt wird mir auch klar warum. Irgendwann tauchen auf einmal unglaublich viele Autos hier auf und die Saudis beginnen wie die Irren mit ihren Karren durch den Sand zu heizen und haben dabei den größten Spaß ihres Lebens. Danach werden dann Zelte aufgebaut und zusammen gegessen. Der Müll bleibt dann natürlich liegen.
Zum Abschluss sind wir dann noch zum Libanesen gegangen. Sehr lecker und jetzt sitze ich auf der Couch und freue mich auf meinen wohlverdienten Schlaf.
Jetzt kommt hier auch noch ein Kommentar. Da hattest du ja mal wieder ein interessantes Wochen- ende. Wenn man so in fernen Ländern ist gestaltet man die ja doch etwas intensiver, um mehr von Land und Leuten kennenzulernen. Finde ich toll, was du so alles unternimmst. Das Quadfahren scheint da ja scheinbar auch eine große Beschäftigung zu sein.
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