Freitag, 28. Oktober 2011

Little India in Arabia

Am hutigen Samstag, ähm. verdammt Donnerstag mein ich, damit werde ich mich wohl nie einrichten können, haben wir mal wieder einen Trip in die Innenstadt von Riyadh unternommen.

Jedenfalls haben wir heute mal versucht selber an den Dirah Square zu kommen, im Volksmund wird er auch Chop Chop Square genannt weil hier die zum Tode verurteilten hingerichtet werden. Das finde ich immer noch sehr absurd.
Jedenfalls wollten wir zunächst noch zum Bookstore um mir noch was zu kaufen. Wir waren als um 12 Uhr da, und naja wie das halt meistens so ist hier in Arabien, hatte er mal wieder zu. Ach verdammt. warum können die Geschäfte hier nicht einfach mal durchgehend geöffnet haben. Jedenfalls hat dieses Geschäft von 12 bis 4 geschlossen, aber dann kommt ja auch schon bald wieder magrib und kurz danach wird Isha gebetet. Da ist dann auch wieder immer ne dreiviertel Stunde geschossen. Man muss sich halt an alles gewöhnen. Da der Buchladen nun geschlossen hatte, haben wir mal wieder was typisch arabisches gegessen. Burger King. Mal ne Kette in der wir noch nicht waren.
Danach sind wir dann los gefahren in Richtung Ad Dirah. Haben auch die richtige Ausfahrt direkt gefunden und dann mal wieder das gleiche Spiel wie immer. Da vorne rechts dann müßten wir da sein. Huch. Wo sind wir denn hier gelandet sieht ja sogar recht nett aus hier.
Da haben wir doch dann direkt mal angehalten um uns ein bischen um zu sehen.


Dabei sind wir dann auch auf dieses Gebäude gestoßen. Mitten in der Innenstadt von Riyadh zwischen Bürohochhäusern, Parks und anderen Imposanten Sachen, die halt in die Innenstadt einer Großstadt einfach hin gehören.
Man kann an diesem Haus die Architektur der traditionellen arabischen Häuser schön erkennen. Dieses Haus ist zum Großteil schon eingestürzt und man kann erkennen, wie zwischen den Lehmschichten noch die alten Palm blätter zum Vorschein kommen.


Hinter diesen alten eingefallenen Häusern die einfach keiner aufräumt kann man dann auch die moderneren Gebäude erkennen. Sehr beeindruckend. Daran kann man mal wieder erkennen, wie schnell diese Stadt gewachsen ist und das hier einfach ein paar hundert Jahre Entwicklung in sehr kurzer Zeit durch gemacht wurde. Antike und Moderne eng mit einander verzahnt.



Dieses Viertel hat uns schon mal einen ganz neuen Eindruck von Riyadh gegeben. Hier hat man auch mal Menschen auf der Straße gesehen und man hat dann auch mal das Gefühl wirklich in einer Großstadt zu sein. Normalerweise bewegt man sich hier außerhalb seines Autos relativ wenig und so kann man eine Stadt halt auch nicht fühlen.
Wir sind dann wieder ins Auto gestiegen um uns weiter auf den Weg zu unserem eigentlichen Ziel zu machen.
Aber so einfach sollte es auch jetzt noch nicht gehen. Nach einigen Kreuzungen und abbiegen waren wir auf ein mal mitten in einer anderen Welt.


Man braucht es nicht zu sehen um zu spüren das man hier in einer anderen Welt ist. Man kann es einfach riechen und hören. Hier stinkt es an jeder Ecke und hupen ist eher Kommunikation als Warnmittel.
Aber irgendwie hat es seinen Reiz. Man fühlt sich direkt als ob man mitten in Indien wäre. Alles ist bunt und laut und überall riecht es nach Gewürzen. Ich bin wirklich beeindruckt von diesem Kulturschock, aber ich fühle mich das erste Mal so, als ob ich wirklich etwas von der Stadt sehe und erlebe.


Überall gibt es kleine Seitenstraßen mit Läden in denen man alles kaufen kann was man braucht. Hier haben wir dann auch endlich die langgesuchte Al Fajr Uhr gefunden. Eine Uhr auf der die Gebetszeiten angezeigt werden. Ist sehr hilfreich hier um nicht mal wieder vor einem verschlossen Laden zu stehen.


Hier kam dann das nächste neue auf mich zu. Zuckerrohr Saft. Direkt gepresst aus Zuckerrohr. Sehr süß, aber trotzdem irgendwie erfrischend und sehr sättigend.
Hier können uns die Ladenbesitzer dann auch sagen wie wir zu unserem Ziel kommen. Wir waren schon fast da.Die letzten Meter werden dann aber zu Fuß zurück gelegt.
An unserem Ziel angekommen bin ich mal wieder beeindruckt von der Location. Ein altes Fort mit einem wunderbar angelegten Platz davor.Der ganze Platz ist mit altem Bruchstein ausgelegt und zwischen durch stehen Palmen. Mit dem alten Lehm Fort im Hintergrund sieht alles genau so aus wie man sich eine arabische Stadt aus Karl May Büchern so vorstellt.
Der Dirah Platz selber ist eigentlich auch ganz ansehnlich. Einfach ein glatter sauberer Platz mit Geschäften und dem Ministerium für den Erhalt der Tugend und die Vermeidung von Laster. Sieht auch eher aus wie eine Alte Burg. In der Mitte ist dann ein Abfluss und daneben kann man dann noch eingetrocknete Blutflecken sehen. Da ist mir schon ein kalter Schauer den Rücken runter gelaufen. Zum Glück ist heute keiner hingerichtet worden.


 Direkt daneben ist dann auch die Große Moschee von Riyadh. Hier durften wir dann auch mal einen Blick hineinwerfen. Es war mein erster Einblick in eine große Moschee und ich war wirklich beeindruckt. Alles war mit Marmor ausgelegt und hat geglänzt
Danach sind wir dann weiter zu unserem eigentlichen Ziel. Dem Taylor. Als wir ihn dann gefunden haben, haben wir nun gewartet.


Dies war dann auch die letzte Beschäftigung für diesen Tag. Da der Schneider nicht vorhatte noch mal auf zu tauchen.
Alles in allem war dies der bisher spannendste Tag in Riyadh und das ganze für keinen einzigen Halalal.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Einmal Irrfahrt durch Riyadh bitte

Nachdem wir am Wochenende nun auf den Najd Compound umgezogen sind und erst mal die Angenehmlichkeiten unserer neuen Bleibe genießen durften stand dann auch das erste Problem im Raum.
"Wie kommen wir denn jetzt von hier zur Arbeit?"
Nichts leichter als das. Einfach mal Kollegen anrufen und hinter her fahren. Gar kein Problem. Aus dem Compound raus, rechts und dann immer geradeaus U turn um die Autobahn erste rechts gerade aus am Manoosh (sehr leckerer arabischer Schnell imbiss) vorbei und schon sind wir da.

So zumindest gestern.

Heute also selbstbewusst um 7 ins Auto. Der Weg dauert ja nur 20 Minuten.
Ab geht die Post. Aus dem Compound raus, rechts und dann immer geradeaus U turn um die Autobahn erst rechts gerade aus und tadaa schon sind wir mitten in einer Straße voller pakistanischer Tagelöhner.
Naja so schwer kann das ja nicht sein den Weg wieder zu finden. Also Straße zurück und .... verdammt warum muss denn hier alles so gleich aussehen. Ah da vorne die Wäscherei. An die kann ich mich erinnern. Oh da ist ja noch eine und noch eine und noch eine. Verdammt. Die Wäscherei ist wohl doch kein guter Anhaltspunkt. Mist schon 20 vor 8.
Naja dann faher halt über die Autobahn da kennst du ja den Weg. Also ab auf die Autobahn, aber Moment irgendwie kommt dir das nicht bekannt vor hier.
Ahhhhhhhhh falsche Richtung. Wo ist die nächste Ausfahrt??? Mist. Schon wieder 2 Km. U turn zurück.
Ah da vorne muss ich raus zum Glück gerade vor dem Anfang des Staus. War doch gar nicht so schwer und bin ja auch nur ne halbe stunde zu spät :-D

Aber warum soll es mir auch anders gehen wie all den anderen Kollegen? Die Orientierung hier ist halt eben doch nicht so leicht wie gedacht. Vor allem wenn sich links und rechts von dir dauernd irgendwelche Autos noch vorbei drücken und nur nen cm Platz lassen. Aber man kann ja hupen und blinken brauch man ja auch nicht und falls man links abbiegen will bitte ganz rechts halten um im letzten Augenblick noch an allen vorbei nach links rüberzuziehen. Die roten Ampeln sind ja auch nur eher eine Empfehlung als eine Verpflichtung aber was soll es man kann sich ja an alles gewöhnen. Solange man wenigstens keinen Gegenverkehr auf seiner Straße hat. Ahhhhhhhhhhh da kommt mir doch schon wieder so ein Trottel entgegen der keine 5 Meter weiter fahren möchte.

Freitag, 21. Oktober 2011

Neuanfang auf Arabisch

So jetzt ist es soweit. Am Mittwoch ist Elias wieder nach Deutschland abgereist und gestern sind wir in den neuen Compound eingezogen.
Als wir hier auf den Compound gefahren sind, haben uns die Saudis auch mal wieder mit Ihrer bekannten Gründlichkeit überrascht. Wir fahren also so mit unsrer abgeranzten Karre auf den Hochsicherheits Trakt Najd Compound zu. Überall Stacheldraht, Wachtürme, Straßen sperren und lauter lauter. Naja aber unsere Ausweise wollten sie natürlich mal wieder nicht sehen und Bomben kann man ja auch nur unter dem Auto oder im Motorblock haben. Jedenfalls sind wir mal wieder einfach so drauf gekommen, wahrscheinlich weil wir vertrauenserweckende Europäer sind.
Auf jeden Fall herzlich willkomen in der neuen Villa im Najd Compound.



Das ist die Frontansicht unserer neuen tollen Bleibe, natürlich mal wieder im dunkeln aufgenommen. Die Tage gibt es dann natürlich auch noch eine Tagesansicht.


Hier habt ihr mal einen kleinen Einblick in unser neues Esszimmer. Das ganze Mobiliar hier in der Wohnung ist sehr edel gehalten. In schönen dunklem Holz, so ein bissl Barock mäßig würde ich sagen. In der ganzen Wohnung hängen überall schöne Landschaftsbilder. Alles in allem kann man sagen, dass dies einfach mal ne Wohnung ist und kein leeres Haus wie das davor.
Auf dem Tisch sieht man die Produkte unseres neuen Hausherrn. Er ist Projektmanager eines Organic Farming Project der GIZ hier in Riyadh und deshalb auch nur selten hier. Aber ein sehr netter Mann mit einer sehr beruhigenden Stimme.


Dieses wundervolle Gerät darf natürlich in keinem guten Haushalt hier fehlen. Der wundervolle Wasserspender. Leitungswasser sollte man hier besser nicht trinken, wenn man keine Lust hat ständig auf Toilette rennen zu müssen.


Dies hier ist natürlich das Prunkstück des neuen Zuhauses. Der Pool in der Recreation Area. Abends wird er dann auch noch in verschiedenen Farben beleuchtet und sieht wirklich sehr futuristisch aus. Wasser und Außenbereich schließen ebenerdig ab. So kommen einem beim Schwimmen die Wellen nicht mehr entgegen und man kriegt kein Wasser mehr ins Gesicht. Unfassbar geil.
In nem 5 Sterne Ressort könnte die Poolanlage nicht viel geiler sein.


Das ist auch noch ein teil der Aussenanlage. Im Hintergrund sieht man noch das Restaurant. Die Leute bringen einem das Essen auch raus und Schischas und Drinks und einfach alles was das Herz so begehrt. Es ist ein Traum. Nebenbei kostet das teuerste Essen hier dann auch nur 10€ und ist ne riesen Grillplatte/ Fajta teller. Man ist wirklich fast im Paradies.
So kann mann es sich doch wirklich gefallen lassen.

Dienstag, 18. Oktober 2011

arabisch essen für anfänger

Nun ja. Wie soll ich sagen, aber mit etwas technisch bedingter zeitlicher Verzögerung nun der Bericht über mein erstes original arabisches Essen hier in Riyadh. Mal abgesehen von Burger, Donuts und sonstigem Fast Food. Aber okay. Hier we go.
Freitag abends waren wir also von unserem arabischen Kollegen Abdu Aziz zum essen ins Najd Village eingeladen. Najd heißt übrigens die Region in der Riyadh ist und Najd wird auch der Compound heißen auf dem ich bald wohnen werde.
Aufjedenfall sollten wir um 20.30 dort sein. Dort angekommen standen wir vor diesem beeindruckende Gebäude. Ein typisches altes arabische Haus mitten in der Innenstadt einer 4 Millionen metropole. Sowas sieht man auch nicht alle Tage. 
Wir haben uns also so versammelt und während wir da so standen kam ein Kellner an und meinte wir sollen verschwinden wir dürfen hier nicht rein. Nach einiger Zeit stellte sich aber raus das Freitags family day in dem resdtaurant ist. Das heißt Männer ohne Frauen kriegen keinen Zutritt.
Also haben wir unseren Kollegen angerufen und gefragt was los ist.
WIr waren natürlich am falschen Najd Village. Gibt natürlich zwei davon.
Also zu dem anderen gefahren und standen dann vor diesem beeindruckenden Gebäude.


Sehr beeindruckend. Das obere Bild ist noch die Frontansicht von dem ersten Restaurant wo wir waren.


Dort angekommen sind wir dann hinein gegangen und nach einem kurz gedrungenen Weg, der aussah als würde man durch eine Mine gehen sind wir dann in den Hauptraum gekommen. Der hauptraum hatte viele Säulen und in der Mitte ein rechteckiges Stück Wiese auf dem ein arabisches Zeltlager nachgebaut war. An den Seiten waren Sitzmulden für die Gäste und an der Rückwand waren separets. Eins davon war unseres.



Abdul Aziz erklärte uns, dass seine Eltern vor 50 Jaren noch in solchen Häusern gelebt haben. Gebaut aus Lehm, Stroh und Kamelscheiße. Es gab in dem Dorf seiner Eltern bis vor 30 Jahren nur einen einzigen Haushalt mit einer elektrischen Lampe.
Danach erklärte er uns, dass jede Region in Arabien, ihre eigene Art zu wohnen hat. Im Norden haben die Leute in Zelten gewohnt. Im Osten und westen in ganz hellen Lehmhütten, da diese von der Sonne ausgebrannt wurden und im Süden in Steinhäusern, wegen der nahen Berge.
Nach einigem Small Talk kam dann das essen. Zuerst kam ein Kellner, welcher eine Plastik matte ausrollte und das Besteck bereitlegte.
Danach kamen dann bestimmt 20 Minuten lang Leute und haben immer neue Leute mit vollen Tabletts. Bis es irgendwann so aussah.


Es war so unglaublich viel zu Essen. Wohl gemerkt, als wir bestellt haben waren wir zu 6st. Aufgedeckt haben sie aber für 50 und keiner hätte hungern müssen. Der ganze Spaß hätte umgerechnet knapp 20€ für jeden gekostet.
Nach zwei Stunden essen hat man sich dann auch gefühlt wie eine Stopfgans. Wenn die Araber immer so viel essen wundert es mich auch nicht das hier alle so dick sind. Natürlich hat Abdul Aziz uns eingeladen und wollte auch kein Geld von uns annehmen.

Samstags meinte unser IT Mensch dann auch zu mir, dass man hier eh nichts anderes außer essen und shclafen kann. Jetzt wunder mich auch wirklich gar nichts mehr.


Hier ist nochmal ein Bild für dich Matthi. Kannst ja mal ran zoomen. Der Wechselkurs ist übrigens 1 zu 5.

Gestern abend haben wir dann auch die Zusage bekommen, dass es für jetzt bald auf den Nadj Compound geht. Das ist mega geil und ist definitiv eine Verbesserung für unsere Wohnsituation. Wir werden bei einem anderen Mitarbeiter der GIZ wohnen, da er alleine wohnt und auch nie da ist.

Freitag, 14. Oktober 2011

Meine Unterbringung die zweite


Das ist der tolle Pool den wir haben, jetzt auch mal bei Tageslicht. Hier versuch ich jeden Tag meine Bahnen zu ziehen. Klappt zwar nicht immer, aber immerhin oft genug. Ich schwimme dann immer in dem vorderen Teil da hier das Wasser tiefer ist und man beim schwimmen nicht an den Boden kommt. Eine Bahn sind etwa 13 Meter und davon gibt es dann immer so 100 bahnen pro Schwimmeinheit. Mittlerweile brauch ich auch nur noch 40 Minuten dafür, wird also mal bald Zeit für ne Steigerung.



Auf den beiden Seiten hier sieht man den Eingang zu unserer Recreation Area, die auf keinem Compound fehlen darf. Bei uns findet man hier Billardtisch, Gym Squashhalle Kicker und nen Partyraum. In anderen Compounds gibts da dann auch noch nen Kinosaal oder Restaurant Konferenzräume oder ähnliches. In den meisten Cmpounds ist auch der Supermarkt noch da drin, der steht bei uns aber ein bissl ausserhalb.


 Das Gym. Hier werd ich mich auch gleich mal wieder hinbegeben um ne Runde zu laufen.



Hier sieht man unseren Fußball und Tennisplatz. Habe ich aber noch nie benutzt und werde ich wahrscheinlich auch nie benutze. Aber immerhin haben wir einen. :-)

So jetzt werde ich mich mal aufrappeln um laufen zu gehen. Wollen dann gleich noch auf einen Fälschersouq. Elias will sich noch ne gefälschte Uhr kaufen und ich schau mal was es da so schönes gibt :-) Heut abend geht's dann zum Essen wieder auf den Nadj. Wird bestimmt wieder ein lustiger Abend.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Meine Unterbringung

Damit ihr euch auch mal ein bißchen besser vorstellen könnt wie ich so lebe, habe ich mal ein paar Bilder von meinem noch Compound gemacht. Mit photos ist es hier allerdings immer etwas schwierig. Deshalb konnte ich nicht alles photographieren, aber immerhin einen Teil.


Auf diesem Bild seht ihr die Aussicht aus meinem Zimmer auf unsere Straße. Im Hintergrund die großen Gebäude sind noch nicht fertig. Nachts leuchtet und blinkt dort alles ganz toll weil noch weiter gebaut wird. Leider erkennt dies nur auf photos nicht so gut, sonst würde ich euch davon auch eins reinstellen. Diese Geäude gehören zur King Saud Universität. Diese befindet sich noch im Aufbau und ist wahrscheinlich die größte Uni die ich jemals gesehen habe oder sehen werde. Auf einer Seite der Uni kann man circa 2 min mit dem Auto bei Tempo 100 langfahren um vom einen an das andere Ende zu kommen und das ist nur die kurze Seite.


Das ist die Front Ansicht auf unsere Villa. Mein Zimmer ist das oben links. Davor seht ihr unser tolles Praktikanten Auto. Wahrscheinlich das kleinste Auto von ganz Riyadh. Sonst fahren hier ja nur SUV's durch die Gegend.

 Dies ist der Anblick von innen auf unsere Einfahrt vom Compound. Man wird beim Einlass immer noch auf Bomben untersucht, die man eventuell unter dem Auto versteckt hat. Wenn man nicht hier wohnt muss man immer erst angemeldet werden, sonst kriegt man gar keinen Einlass.


Das ist unser Wohnzimmer. Leider ist es schon wieder etwas dunkel geworden. Aber ich finde man kann es noch recht gut erkennen. Etwas spartanisch eingerichtet für den großen Raum, aber man kann es aushalten.

So das wars dann erst mal wieder von mir. Morgen kommen dann noch ein paar Photos von dem Rest der Anlage, wenn ich denn die Möglichkeit habe Photos zu machen.

Bis dann macht es gut.

Viele Grüße

Montag, 10. Oktober 2011

Täglich neue Regeln oder warum man ein T Shirt unter dem Hemd anziehen sollte

Sonntag morgen. 06.45h Wir fahren zur Arbeit.
Was sollte man auch sonst an einem Sonntag morgen anderes machen?
Hier nichts. Da in Arabien der Sonntag ein normaler Werktag ist.
Da ich mich noch nicht so recht auf solche Missstände eingestellt habe, musste ich schnell machen und hab deshalb vergessen mir ein Tshirt unter dem Hemd anzuziehen.
Auf der Arbeit angekommen musste ich die Bücherei sortieren, bzw. checken ob alle bestellten Bücher auch da sind. Dies war mit viel Rennerei verbunden und nach einiger habe ich gemerkt, dass meine Brustwarzen verdammt weh tun. Jetzt weiß ich also wozu Unterhemden da sind. Nein nicht um den Schweis abzuhalten, sondern damit die Brustwarzen sich nicht am Hemd wund scheuern.
So sieht das nämlich aus und nicht anders.
Auf dem Heimweg habe ich mich dann mal wieder wagemutig in den saudischen Feierabendverkehr gewagt. Dass man hier so fahren kann wie man grad lustig habe ich ja schon erfahren.
Aber heute kam dann die tollste Regel hinzu. Im Stau merke ich wie sich so ein Depp einfach von rechts vor mich drängeln will und mir dabei fast in die Seite reinfährt obwohl ich stehe. Elias sagte mir dann wenn er mir reingefahren wäre, wäre ich Schuld gewesen, da er 2 cm weiter vorne mit seinem Auto war.
Was soll man dazu sagen. Andere Länder andere Sitten. Aber Saudis können ja eh kein Autofahren, warum sollen sie dann was von Verkehrsregeln verstehen.

Heute haben wir erfahren, dass wir bald umziehen müssen. Leider. Ich habe mich gerade erst etwas eingelebt und jetzt müssen wir schon wieder wandern.
Zuerst hieß es, dass wir in zwei Wochen umziehen sollen. Aber als wir dann nach der Arbeit daheim waren standen auf einmal ein paar lustige Menschen in unserer Wohnung die angefangen haben unserer Inventar auf zuschreiben und mit Nummern zu bekleben. Als wir Sie dann gefragt haben was das soll, meinten sie dass wir ja schon in 5 Tagen ausziehen und man ja wissen muss was in der Wohnung drin ist.
Mal sehen wo wir hin um ziehen müssen.
Vielleicht sind wir dann nicht mehr so weit von der Arbeit weg und können länger schlafen. Mal sehen mal sehen.

Die nächsten Tage werden aufjedenfall sehr spannend

Freitag, 7. Oktober 2011

Autofahren in Riyadh oder wie man ein Haus überholt

Das erste Wochenende hier in der Stadt ist jetzt fast rum und ich muss ehrlich sagen, ich hab nen riesen Respekt davor hier bald Autofahren zu müssen. Ich denke mal, dass ich mich nicht all zu weit aus dem Fenster lehne wenn ich behaupte, dass Riyadh die schnellste Stadt der Welt ist.
Außer Tempolimits und Ampeln gibt es hier anscheinend keine Verkehrsregeln. Das Tempolimit liegt hier in der Regel zwischen 60 und 120 und das in der Stadt. Dazu kommt, dass man anscheinend wahllos überholen kann und wirkliche Fahrspuren gibt es nicht. Ebenso  gilt hier die Regel wer das dickere Auto hat, hat Vorfahrt. Jeeps sind hier definitiv das bevorzugte Auto und wenn man Platz haben will wir die Lichthupe betätigt und das Beste ist, dass man immer rechts abbiegen darf, auch wenn die Ampel Rot ist.
Gestern habe ich dann auch das erste Mal hier getankt. 40 Liter für umgerechnet knapp 4€. Echt der Wahnsinn und man kriegt sogar getankt und muss es nicht selbst machen.


 (wer es genau lesen will muss mal reinzoomen um die 
Wahnsinns Preise zu erkennen)

Gestern sind wir dann auch so gegen 3 in die Stadt gefahren um was zu essen. Dafür sind wir in das noch im Aufbau befindliche Finanzviertel gefahren. Dort saßen wir dann in einem Breakfast to Breakfast Laden. Ich habe mir ein Wrap und einen Mangosaft bestellt. Auch für nur Knapp 6€. Das teuerste war dann mein Mineralwasser was ich mir nachträglich geholt habe, was mal grad 4 mal so viel wie ne Pepsi kostet. In der Zwischenzeit kam dann auch mal wieder eine Prayertime. (Diese gibt es fünf Mal am Tag) Hier sind wir dann einfach mal in dem Laden eingeschlossen worden. Das war sehr komisch.

(Die Vorhänge sind normalerweise nicht unten)

Danach sind wir dann noch in einen Kaffee und Donutladen gefahren, welcher einen unglaublich geilen Iced Chocolate hatte. Hätte ich diesem göttlichen Getränk einen Namen geben dürfen, so hätte ich Ihn Ambrosia getauft.
Abends ging es dann zunächst noch in einen Outdoorladen welcher unglaublich günstige Sachen im Angebot hat. So Trinkrucksäcke, Gaslampe und Kocher und alles mögliche andere auch noch. Die wenigsten Sachen kosten mehr als 10€ und das bei wirklich guter Qualität. In Deutschland wird man leicht das 6 fache zahlen müssen. Dort werde ich demnächst definitiv noch einkaufen müssen. Eastern Road Exit 12 falls den jemand besuchen möchte ;-)

Heute war dann das Highlight der ersten paar Tage. Wir sind zum Quad fahren in die Wüste gefahren. Der Weg dorthin war schon ein Erlebnis. Vorbei an riesigen Felsformationen und durch eine künstlich angelegte Schlucht durch. Riyadh liegt ja auf einem Hochplateau und so hat man einfach mal eine Schlucht in die Felsen gegraben um eine Autobahn durchzubauen.


Am Zielort angekommen habe ich mich auf ein kleines Quad gesetzt. Für den Anfang wohl das Besteund auch die günstigere Variante. Jedoch bin ich mit dem kleinen Quad den Berg gar nicht hochgekommen, sodass ich nach dem x-ten Versuch genervt aufgegeben habe. Ich bin dann unten durch den Teil gefahren über ein paar kleine Hügel gesprungen und habe die Landschaft bestaunt.Es ist wirklich unglaublich. Die Felsformationen in weiter sind einfach riesig und wahrlich imposant. Leider haben die Saudis keinerlei Gespür für Umweltschutz und der gleichen, sodass die ganze Wüste aussah wie eine riesige nicht enden wollende Müllhalde. Nach 2 Stunden war dann auch Ende und das war auch gut so. Hätte niemals gedacht, dass quad fahren so anstrengend sein kann.





Auf dem Rückweg in Riyadh, bei der Auffahrt auf die Autobahn, war dann plötzlich ein Haus vor uns auf der Straße. Komischerweise hat es sich aber bewegt. Als wir dran vorbei waren haben wir dann auch gesehen warum. Ein winziger Laster hat das doppelt so große Haus auf einem Anhänger hinter sich her gezogen.
Wir sind dann noch mit den Anderen aus unserer Gruppe auf deren Compound gefahren. Den Fal Copound. Man fühlt sich schon immer sehr wichtig wenn man in diese riesigen bewachten Wohnanlagen Einlass kriegt. Man muss halt vorher angemeldet sein sonst hat man keine Chance. Dort haben wir dann noch ein Sandwich gegessen und uns mit den Amis unterhalten. Alles wirklich sehr nette Menschen. Aber wir waren dann auch alle sehr platt und sind dann um 5 schon wieder gefahren.
Jetzt werde ich mich dann noch umziehen und mich in die kühlen Fluten unsere viel zu kleinen Pools begeben.

(Demnächst mach ich mal bei Tageslicht ein Photo)

Bis dann und haltet die Ohren Steif

Dienstag, 4. Oktober 2011

Von Staub, Kamelen und anderen Dingen

Gestern  war dann endgültig der große Tag gekommen, an dem ich mich aufgemacht habe die große weite Welt zu erobern. Um 14:20 am Frankfurter Airport ist mein Flieger abgehoben.
Im Flieger gabs dann zu Mittag Hirschgulasch und ich bin etwas ins Gespräch mit meinem Sitznachbarn gekommen. Ein sehr netter Mann. Er war früher für die schwedische Botschaft tätig und ist jetzt Consultant für die saudische Regierung. Er hat mir viel interessantes über Land und Leute erzählt.
Der Landeanflug auf Riyadh war dann echt spektakulär. Der Flieger macht noch mal eine Extra Schleife damit man auch einen guten Blick auf die Stadt hat und während der Flieger die Kurve fliegt kommt es einem so vor als ob man jeden Moment herunterfallen würde in dieses Lichtermeer.
(Leider hat das Fenster gespiegelt und man sieht meinen Nachbarn noch etwas)



Am Flughafen angekommen hat er mich dann auch so durchgelotst dass der gesamte Check In nur eine knappe halbe Stunde gedauert hat. Während dessen haben wir uns nur leider aus den Augen verloren, sodass ich mich nicht von ihm verabschieden konnte, aber ich habe ja seine Visitenkarte.
Abgeholt wurde ich dann von unserem Fahrer Wahab. Er hat mir hier und dort etwas zu Riyadh erzählt und wie man hier Auto fährt. Unterwegs habe ich dann auch die ersten Kamele auf nem Hänger gesehen :-) 
Wahab ist dann noch mit mir zum Supermarkt gefahren, damit ich mir noch was zu essen kaufen. Ich wollte mir dann was tolles Obst kaufen, aber es gab nur Äpfel Nektarinen und Ananas. Naja. Da  habe ich mir dann Baguette und Käse geholt. :-)
Am Compound angekommen musste ich zunächst meinen Pass abgegeben, damit die mich dort als neuen Bewohner anlegen können. Die Wohnung selber ist unglaublich groß und unglaublich leer. Überall ist der Sand  und Bilder an der Wand sind auch nicht zu finden. Alles in allem ist die Wohnung aber schön.


Auch mein Bett ist wirklich  groß. In meinem Zimmer habe ich dann noch etliche Sachen gefunden welche Generationen von Praktikanten vor mir hier gelassen haben. Sehr interessant da hängen bestimmt noch 3 Anzüge im Schrank welche nicht mir gehören.


So gegen eins kamen dann auch meine Mitbewohner von der Botschaftsparty wieder, es war ja Tag der deutschen Einheit und das muss schließlich gebührend gefeiert werden.
Wir durften aber heute morgen auch aus schlafen und mussten erst um 10.00 auf der Arbeit sein. Dafür musste ich mich natürlich schon mal schick machen.



 Bei der Fahrt zum TTC habe ich dann wieder mal den tollen Verkehr beobachten können und mir wurde gesagt, dass Elias in zwei Wochen weg ist und ich dann fahren muss, da Josef keinen Führerschein hat.
Ich bin ja mal gespannt. Das wird definitiv ein Erlebnis.
Auf der Arbeit angekommen hat Josef mir unserer Büro gezeigt und konnte mir direkt mal ein Hauptproblem der Saudis demonstrieren. Mein PC sollte neu eingerichtet werden und dies wurde der IT Abteilung vor 3 Tagen gesagt, aber außer den PC anzumachen und zu formatieren ist nix weiter passiert. Super. Solche Sachen werde ich wohl noch öfters erleben.
Da ich zu jeweils 50% auf zwei Abteilungen verteilt werde wurden mir dann auch meine Chefs vorgestellt. 
Ich werde zum einen Teil in der Trainings Section arbeiten. Diese ist für die Akkreditierung des Bachelor Studiengangs zuständig sowie für die Unterrichtsevaluation und die Verwaltung der Examensprüfungen.
In dem anderen Teil werde ich in der VP Abteilung eingesetzt. Diese ist für den Pädagogischen Teil der Ausbildung zuständig. Hier darf ich dann auch hospitieren und meine Unterrichtsstunden halten. Zudem werde ich dort mit Datenbanken arbeiten und die Unterrichtsbesuche der Studenten vorbereiten und dokumentieren müssen.
Mittags gabs dann etwas typisch arabisches zu Essen. Wir waren in nem Burgerladen. Hardy's Burger hieß er, war lecker und für knapp 3€ auch recht günstig.
So ging der Tag nun dahin. Herr Dr. Schippers, der Leiter der VP Abteilung, hat mich dann auch allen Kollegen vorgestellt die Pädagogik hier im TTC unterrichten. 
So ging der Tag langsam vor sich hin und um 16.30 konnten wir dann auch wieder heimfahren.
Zurück auf dem Compound habe ich dann erstmal die Eindrücke meines ersten Tages verarbeitet und bin dann noch ein paar im Pool schwimmen gegangen., Sehr angenehm.Kann ich nur jedem zum Feierabend empfehlen.
Was mir bisher vor allem aufgefallen ist, ist dass die Saudis anscheinend in jedem größeren Gebäude Springbrunnen, Wasserfälle oder ähnliches haben müssen. Zumindest macht dies dauerhaft eine angenehme Geräuschkulisse und ein angenehmes Klima.

Bis dahin. Macht es gut und passt auf euch auf.