Man hat ja immer viel über Ceylon, oder Sri Lanka wie es mittlerweile heißt, gehört. Die Insel von der die Briten den Tee mitgebracht haben um die sich allerlei Mythen ranken. Von wildem Dschungel bis zu endlosen Sandstränden. Ein Paradies auf Erden, wie man so sagt. Zwischen Curry mit Reis und frischen Früchten direkt vom Baum soll die Insel auch noch unglaubliche Landschaften haben. Die Busverbindungen sollen zu den besten der Welt gehören und auch das Bahnnetz soll nicht von schlechten Eltern sein. All das habe ich schon von vielen Leuten gehört und immer wieder überall gelesen. Mir davon jetzt aber erst einmal selber ein Bild zu machen, war das Ziel meiner Reise.
So ging es dann los und ich konnte mich auf machen in das nächste Abenteuer, was mir das Leben bereitet. Mein erster erster Trip war jedoch leider alles andere als aufregend. 10 Stunden stop over am Airport Dubai. Viele Leute haben mir schon vorgeschwärmt vom tollen Terminal 3. Connecting the World. Der Slogan war auch überall zu lesen. Zunächst mußte ich mich jedoch erstmal etwas in Geduld üben. Vor mir in der Schlange stand eine reise Gruppe munterer älterer Afghanen. Wenn ich ehrlich bin habe ich mir so immer die Landbevölkerung, um nicht zu sagen Ziegenhirten, in diesem Land vorgestellt. Die Wetter gegerbte Haut eingehüllt in verschiedenen Tüchern und aus den Gesichtern blinzeln einem nur noch vereinzelte Zähne und helle freundliche Augen entgegen. Der Wanderstock darf natürlich auch nicht fehlen und das Gepäck war in Sackleinen zusammen gepackt um es praktischer tragen zu können. Die freundlichen Gesichter haben mich erwartungsfroh angestrahlt. Vermutlich haben sie gerade die Reise nach Hause angetreten, da kurz danach der Flieger nach Kabul ausgerufen wurde. Davor hatten sie aber noch allerlei verständigungs Schwierigkeiten mit dem Bodenpersonal. Immer wieder mussten sie zurück durch den Metalldetektor weil wieder was vergessen wurde und nachdem alle durch waren, ist ihnen aufgefallen, dass sie ein paar Taschen vergessen haben. Das gab dann natürlich erst mal ein riesen Palaver,was dann aber auch geschlichtet werden konnte. Danach durfte ich dann durch gehen und befand mich nun leider nicht im Terminal 3 sondern nur in dem zweiten. Hier gab es nichts außer einem Duty Free shop und einem Mc Dnonalds. Da ich aber weder essen noch shoppen wollte habe ich versucht aus der Abfertigungshalle heraus zu kommen. Leider vergebens und so bliebe mir dann auch nichts anderes übrig als 10 stunden auf meinem Hintern sitzen zu bleiben und nichts zu tun. Zum Glück habe ich mir ein Buch mitgenommen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich mich dann endlich in den Flieger setzen, davor habe ich mir aber schon mal einen kleinen Bier Vorrat zu gelegt, da morgens um 4 wahrscheinlich auch auf Sri Lanka noch keine Geschäfte aufhaben. Mitten in der Nacht bin ich dann also angekommen und habe mir erst mal ein Taxi nach Negombo geholt. Dort wollten Adrian, Jan und ich uns dann später auch treffen.
So konnte ich dann meinen ersten Sonnenaufgang am Ozean erleben und mich am Strand entlang treiben lassen.
Danach ging es dann auf zum Hotel. Leider war es noch zu früh und weder Adrian noch Jan zu sehen und daher habe ich mich entschlossen noch ein bischen herum zu streunern und bin dann auch direkt mit einem einheimischen Fischer ins Gespräch gekommen. Der hat mich dann noch etwas herumgeführt und mir den Fischmarkt gezeigt.
Danach gib es dann zurück zum Frühstück ins Hotel wir haben uns getroffen und entschieden umzuziehen, da dieses Hotel direkt am Fischmarkt liegt und die Toiletten undicht sind. Zudem wollten wir dann auch für unseren Strandtag ein etwas besseres Hotel haben.
Nach einem wundervollen Tag am Strand mit komplettverbrennungen bei Adrian und Jan konnten wir dann noch das Nachtleben genießen und den ersten tropischen Regenschauer bewundern. Bei einer schönen trockenen Aussicht vom Restaurant aus auf den Strand. Herrlich.
Danach ging es dann am nächsten Tag mit dem Bus auf ins Hochland. Der erste Stop war Dambulla. Hier haben wir ein wundervolles kleines Hostel gefunden, wo wir auch direkt einen guten Draht zu unserem Herbergsvater gefunden haben, welcher uns dann auch direkt tatkräftig mit Unterkünften für die kommenden Nächte versorgt hat.
In Dambulla haben wir dann die Felsentempel besichtigt. Hier kann man nach etwas Treppensteigen eine wunderschöne Aussicht genießen und die wundervoll gemalten Bilder und Statuen in den Höhlen bewundern. Nach den Sagen werden diese Höhlen hier schon seit Jahrhunderten von Königen als Zufluchtsort in Gefahrenzeiten benutzt.
Nach dem wir uns nun von dem anstrengend Marsch hoch zu den Höhlen erholen mussten haben wir uns bei einem halbwegs kühlen Bier in unserem Hostel erholen. Zudem hat uns die Besitzerin noch kurz bei ihr ins Internet gelassen. Danach gab es dann selbst gemachtes Curry und Reis in verschiedenen Ausführungen und dazu Noch Papadam. So eine Art asiatischer Chips. Das Essen war jedoch etwas seltsam. Es ist wohl noch nicht so recht bei den Einwohnern hier angekommen, dass die Kolonialherrenzeit doch nun schon etwas länger als nur ein paar Tage vorbei ist. Während dem gesamten Essen sind der Hausherr und ein Angestellter um uns herumgelaufen, sobald eine Schüssel leer war wurde eine neue gebracht, sobald das Bier im Glas zur Neige ging wieder aufgefüllt und wenn man mal eine Gabel gefallen hat konnte man sich nicht so schnell bücken wie einer der Beiden schon zur Stelle gesprungen ist und das Besteck aufgehoben und direkt auch noch wieder frisch geputzt hat. Sehr gewöhnungsbedürftig, aber wie wir bald feststellen soll wohl kein Einzelfall in diesen Gefilden hier :)
Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Sigiriya. Ein 200 Meter hoher Felsen mitten in der Landschaft auf dem Ein König vor Jahren mal als Zufluchtsort seinen Palast errichtet hat. Von diesem Palast sind zwar nur noch die Grundmauer zu sehen und ein paar Einkerbungen im Stein, aber es lohnt sich trotzdem alle Mal.
Für 50 Rupies ging es mit dem Bus los. Dreiviertel Stunde fahrt für knappe 40 Eurocent. Das nenn ich doch mal ein Angebot. Auf der Fahrt zu unserem Ziel haben wir einen Italiener kennengelernt, welcher seit 3 Monaten unterwegs ist und plant 3 Jahre lang zu reisen. Da er Reporter ist kann er sich zwischendurch immer mal wieder Geld dazu verdienen und über seine gesamte Reise will er dann ein Buch schreiben. Auf jeden Fall ein sehr interessanter Zeitgenossen welcher uns auch jetzt schon von seinen Reisen erzählen konnte. Nepal. Ich wollte ja schon immer mal ins Himalaya. Nun aber wieder zurück zu den wichtigen Dingen. Sigiriya.
Diesen Felsen wollte wir jetzt besteigen. Zum Glück war es noch früh am morgen und die Sonne war noch nicht so hoch und so konnten wir uns zunächst durch eine wunderschön angelegte Parkanlage spazieren. Dabei haben wir dann ein deutsches Ehepaar verfolgt, welche sich einen Führer geholt haben. Die damaligen Ingenieure waren schon sehr ausgefeilt, Springbrunnen und Wasserzufuhr nur durch verschiedene Höhen des Erdreiches zu erzeugen. Dazu gehört schon etwas mehr, vor Allem wenn man bedenkt dass diese Anlagen schon sehr sehr alt sind.
So ging es dann weiter und als dann zu den Treppen ging um auf den Felsen hinauf zu kommen fühlte man sich immer mehr wie Indiana Jones der gerade den verlassen Tempel entdeckt. Verschlungene Pfade welche mit von der jahrhunderte Langen Witterung glatt geschliffen sind, Warane und Alles ist zugewachsen. Zwischendrin erhebt sich majestätisch ein riesen Stein der sich an einen anderen Stein anlegt nur um in der Mitte einen kleinen Spalt frei zu lassen durch den man durch schlüpfen kann. Wirklich abenteuerlich, aber es sollte noch abenteuerlicher werden.
So konnten wir dann nun auf verschlungenen Pfaden dem Gipfel des Felsens entgegenschlängeln. Zunächst jedoch kamen Treppen. Sehr viele Treppen. Auf dem ersten Plateau angekommen mussten wir nun eine Wendeltreppe hoch steigen an deren Ende wir Eintritt in eine Höhle erhalten haben, an deren Wänden man Zeichnungen von Frauen mit nackten Oberkörper sehen konnte. Die Zeichnung selber sollen auch schon mehrere 100 Jahre alt sein und durften daher auch nicht mit Blitz fotografiert werden. Ein Japaner hatte das wohl vergessen und ist direkt von dem dort vorhandenen Wachpersonal angemotzt worden. Dass sie ihn nicht direkt wieder die Treppe runter getreten haben war auch alles :-)
Nach diesen Bildern ging es auf einem sehr waghalsige Pfad weiter. Hätte ich mich nicht gerade wie Indiana Jones gefühlt und wäre nicht von meiner Abenteuerlust getrieben diesen Berg hoch zu steigen, wäre ich an dieser Stelle wohl wieder umgedreht.
Haha. Verarscht. Es wäre wohl doch etwas waghalsig all die hunderte Touristen welche jeden Tag hier hin kommen über so einen Wackelpfad laufen zu lassen. Statt dessen durften wir wohlbehütet hinter einer Mauer auf festem Boden weiterlaufen. Die Mauer ist so fein gearbeitet und durch den Regen so glatt geschliffen worden, dass sich die Bilder auf der anderen Seite der Mauer auf der Felsenwand an der Mauer gespiegelt haben, was dieser Mauer auch den Namen Mirrorwall verliehen hat. Nachdem wir durch diesen Gang durch sind kamen wir zu dem ersten größeren Eingangstor. Dem Löwen Tor. Bewacht von zwei riesigen Löwen Pranken ging die nächste Treppe hoch.
Aber auch diesmal nur bis zu einem kleinen Plateau. Auf diesem Plateau kam dann der etwas anstrengender Teil. Nur ein paar kleine vorgefertigte Fußtritte über welche man dann sanft nach oben gelangen konnte
Zumindest solange die Nebenstehende Treppe noch nicht gebaut war. :-) Nach dem wir dann endlich oben angekommen waren erwartete uns eine unglaubliche Landschaft. Dieser Ausblick muss unglaublich majestätisch gewesen sein. Wir haben uns vorgestellt, was der König wohl jeden morgen gedacht haben muss, wenn er aus seinem Fenster geschaut und diese Landschaft gesehen hat.
Diese Aussicht raubt einem wahrlich den Atem. Man steht minutenlang nur da und weiß gar nicht wo man zuerst hinschauen soll. So weit das Auge reicht nur Dschungel und Anschluss daran Berge. Wahnsinn. Da wir uns von dem anstrengen Aufstieg dann auch erstmal ausruhen mussten, haben wir es uns unter dem einzigen Baum den es dort oben gibt gemütlich gemacht und dabei weiter die Aussicht genossen. Nachdem wir uns genügend erholt haben, konnten wir dann auch das Bad des Königs sehen.
So kann man es sich doch mal gut gehen lassen. Eine phänomenale Aussicht und einen riesen Pool mit auf einem Felsen. Na was will denn mehr für sein kleines privates Paradies. Sonnenschutz. Ungeschützt brettert die Sonne hier oben auf den Felsen, sodass wir uns dann auch nach einiger Zeit auch auf den Abstieg gemacht haben um zurück zu unserem Hotel zu gelangen.
Dort angekommen mussten wir dann auch schnell wieder unsere Sachen packen um den nächsten Bus nach Kandy zu erwischen. Nicht ohne uns jedoch vorher noch eine Hostel Empfehlung für Kandy geben zu lassen. Nachdem wir dann nach einigen Stunden Busfahrt in Kandy angelangt waren haben wir beschlossen zu Fuß zu unserem Hostel zu gehen. Das war eine gute Entscheidung, denn so konnten wir dann auch direkt eines der Highlights von Kandy bewundern.
Den Milchsee im Sonnenuntergang.
Es ist einfach unbeschreiblich wie die Szenerie aussieht und während wir schweigend auf den See geschaut haben, konnte man richtig spüren wie die Anspannung des alltäglichen Lebens von uns abfällt. Kein wunder, dass der König sich hier in Kandy wohlgefühlt haben muss. Wir tuen es auch. Kandy ist wirklich eine der schönsten Städte die ich bisher gesehen habe. Nach dem es dann nun dunkel war haben wir uns weiter zu unserem Hostel durch gefragt und nach 10 Minuten standen wir vor einem unbeleuchteten Schotterweg mit einem Schild welches genau diesen Weg hinunter zeigt. Oh mein Gott. Das kann ja was werden. Wir haben uns jedoch nicht abschrecken lassen und sind einfach drauf losgegangen nur um am Ende in eine Sackgasse zu geraten. Gerade aus ein schickes Haus, rechts von uns eine heruntergekommen Garageneinfahrt. Da wir nicht wussten wo wir weiter gehen sollen, haben wir kurzerhand den Hostel Besitzer angerufen, welcher auch kurz danach aus der Garagen einfahrt kam. Während wir noch am zweifeln waren ob das so eine gute Idee war, hat er uns hineingeführt und wir durften die Treppen hinunter steigen in ein kleines grünes Paradies. So idyllisch und schön sind die Wohnungen zwischen unzählbar vielen Blumen gelegen, dass sofort jeder Zweifel verloren ist. Die Gasteltern sind furchtbar freundlich und auch das Abendessen lässt nicht lange auf sich warten.
Nachdem wir uns einige Stunden hier aufgehalten haben, haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Vor dem Elefantenhaus saß ein Mann mit einer Kobra, welcher für ein kleines Trinkgeld dann auch seine Flöte ausgepackt und die Schlange für uns tanzen gelassen hat.
Da hier ganz in der Nähe eine Stadt mit Bahnhof sein sollte, wollten wir doch lieber diese Möglichkeit nutzen um nicht den gleichen Weg zum zweiten Mal fahren zu müssen. 1 km hat die Landkarte gesagt. Nachdem wir 2 km gegangen sind haben wir uns entschieden den Bus zu nehmen. Also ran an die Straße und beim nächsten muss die Hand raus. Funktioniert einwandfrei. Wär hätte gedacht, dass Busfahren so einfach sein kann. Unterwegs haben wir dann festgestellt, dass unser Elefanten haus nicht das einzige ist welches es an dieser Straße gibt und das wo wir eigentlich hin wollten viel weiter war. Im nachhinein haben wir dann erfahren, dass wir auf eines der Touristenfänger Elefantenhäuser hineingefallen sind, was aber nicht so schlimm war da wir ja nur den minimalst Betrag für den Eintritt bezahlt und außerdem, Hauptsache Elefanten.
Zurück in Kandy sind wir dann erst mal komplett um den Milchsee gelaufen, da wir überall gelesen haben, dass dir Spaziergang es wert sein soll. Während uns in eine Tour TukTuks und Massagen angeboten werden schlendern wir so die Straße entlang bis auf einmal ein etwas merkwürdiges Tier unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Ein Waran und zwar kein kleiner. Von der Länge her bestimmt nen guten meter fünfzig lang. Aber anscheinend interessiert das keinen um uns herum, da alle gelangweilt weiter gehen als ob es hier alltäglich ist einen solchen Waran auf der Straße zu sehen.
Wieder in unserem vorübergehenden zu Hause einquartiert haben wir unsere weitere Reise geplant. All zu lange hatten wir dafür auch nicht Zeit, weil wir noch in den Zahntempel wollten. Das größte Heiligtum Sri Lankas wird dort ausgestellt. Der Zahn Buddhas der nach seiner Einäscherung übrig geblieben sein soll. Von dem Zahl sieht man allerdings nicht sehr viel, da er in einem riesigen vergoldeten Gefäß verstaut ist auf das man auch nur einen kurzen Blick werfen darf. Als nicht Buddhist auch nur von weitem.
Mit einem Höllen krach durch irgendwelche altertümlichen Instrumente wurde der Schrein dann geöffnet und man konnte sich in einer Schlange anstellen um einen Blick zu erhaschen. Wir sind lieber draußen geblieben und haben es uns von der Ferne aus angeschaut. Dreimal am Tag wird der Schrein nur geöffnet und so ist der Ansturm dort natürlich immer sehr groß.
Draußen konnten wir dann noch einen Lichterschrank bewundern.
Ein Glas Schrank mitten im Dunkeln in welchen gefühlte eine Millionen Lichter die Nacht erhellen und durch das Glas ein wundervolles Licht auf ihre Umgebung ausstrahlen Hätte mich Adrian nicht irgendwann aus meine Träumen gerissen. Ich wäre wohl die ganze Nacht dort stehen geblieben.
Danach ging es dann zu der nächsten Runde Curry mit Reis zurück ins Hostel. Wieder einmal unvergleichlich lecker. Danach haben wir dann unsere weitere Reiseroute geplant und auch schon direkt das Hostel für die nächste Nacht gebucht.
Am nächsten Tag ging es dann weiter. Auf zum Adams Peak. So leicht sollte es aber nicht werden. Die Busfahrer streiken. Der Benzinpreis ist in einem Jahr um 30 Rupies gestiegen. Das sind knapp 20 Eurocent. Jedenfalls heißt ein Streik bei den Busfahrer, dass das gesamte öffentliche Nahverkehrssystem zusammen bricht und man auf die paar staatlichen Busse angewiesen ist. Diese waren jetzt aber zum bersten gefüllt. Also mussten wir auf die Bahn umsteigen wo wir glücklicherweise auch direkt noch Karten ergattern konnten. Bahnfahren in Sri Lanka ist ein Erlebnis. Es ist so schön sich bei gemächlichem Tempo in die offene Tür zu setzen und die Landschaft an sich vorbei fahren zu sehen, während einem der Wind durch die Haare bläst und man sich frei fühlt. Frei von all den Zwängen die ein Leben in Europa doch oft eher schwierig gestalten. An unserem Zielort angekommen mussten wir uns zunächst ein Taxi teilen. Mit dem Taxi ging es dann noch gut anderthalb Stunden weiter durch völlige Dunkelheit bis zu unserem Hotel. Wir waren sehr spät dran und so waren schon alle anderen Hotel Gäste am schlafen. Viel Schlaf hatten wir nicht, da wir um zwei schon wieder aufstehen mussten um uns um halb drei auf den Weg zum Adams Peak zu machen. Der Pilgergipfel für alle großen Weltreligionen. 2243 hoch gelegen und 3500 stufen in etwa führen zu dem Gipfel. Nicht enden wollende Stufen. Niemals hätte ich gedacht, dass Treppensteigen so anstrengend sein könnte. Jetzt weiß ich auch warum es in Deutschland DIN Normen für Treppenstufen gibt. Alter Schwede. Ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten, während ich mich förmlich für die Idee verfluche diesen Berg zu besteigen. Durchgeschwitzt von oben bis und nass bis auf die Haut geht es weiter durch die Dunkelheit. Nicht so wirklich, da der Weg ja beleuchtet ist, aber von Zeit zu Zeit sind die Lampen auch ausgefallen und man tapst im völligen Dunkel daher bis zur nächsten Lichtquelle. Zwischen durch gibt es dann auch mal keine Treppen mehr sonder nur Geröllstufen, aber es hilft ja alles nichts jetzt muss man weiter. Unterwegs überholt man dann auch schon mal eine Familie. Beeindruckend wie eine Mutter mit einem Kind auf dem Arm und dem anderen an der Hand diesen Weg meistert. Die letzten Stufen hinauf sind dann schon im 70 Grad Winkel und während ich mich mit meiner letzten Kraft hinaufziehe überhole ich eine alte Frau mit mindestens 70 Jahren, welche sich auch mit ihren letzten Kräften den Hügel hinauf zieht. Wahnsinn. Während ich selber schon komplett nass geschwitzt und am Ende meiner Kräfte bin gelange ich schließlich auf die Spitze. Wahnsinn. Alles schwarz und oh mein Gott ist es kalt hier oben. Hier oben geht eine echt harte Brise und leider habe ich kein Wechsel T-Shirt dabei und nur noch meinen Pulli. Das reicht gerade noch aus, damit ich nicht zu sehr friere. Dazukommt dann noch, dass man hier oben seine Schuhe ausziehen muss, da wir uns in einem Kloster befinden. Die spinnen doch. Die Leute drücken sich hier alle ganz dicht aneinander um sich wenigstens etwas warm zu halten.
Um uns etwas zu bewegen, suchen wir zunächst nach dem Fußstapfen. Schließlich finden wir ihn auch und ich frage mich ernsthaft, wer den einen 1,70m großen Fußabdruck hinterlassen kann. Leider dürfen wir davon keine Photos machen und so heißt es für uns weiter zittern, bis endlich die Sonne aufgeht.
Nach einiger Zeit tut sie uns auch den Gefallen, nur leider ist es etwas bewölkt heute, dass man den Sonnenaufgang nicht so gut sehen kann.
Die Szenerie und das Gefühl welches hier oben vorherrscht, wird wohl niemals passend in Worte gefasst werden können. Die Musik, die Menschen, die komplette körperliche Erschöpfung und dann der Sonnenaufgang über den Wolken, unglaublich. Auch wenn es bewölkt ist, lohnt es sich jede Sekunde den Berg hier hoch zu quälen. So haben wir uns dann auch erschöpft und müde wieder an den Abstieg gemacht, welcher mindestens genauso anstrengend war wie der Aufstieg.
Während unsere Beine vor Überanstrengung nur noch am Zittern sind quälen wir uns gemächlich den Weg zu unserem wohlverdienten Frühstück im Hostel zurück und können unterwegs dann auch noch die wirkliche Schönheit dieser Landschaft genießen, welche uns beim Aufstieg durch das nächtliche Dunkel verwährt geblieben ist.
An unserem Hostel angekommen haben wir uns zur Belohnung erst mal ein Bier bestellt. Oh wie das gut tut. Zwar nach vor dem Frühstück aber man muss sich ja auch mal was gönnen können. Nachdem Frühstück haben wir uns dann erst einmal in das Flussbad gelegt, unsere geschundenen Füße in das kalte Wasser gehalten und unsere Seele baumeln lassen. Wie angenehm mitten in der Wildnis seine Füße im Wasser zu kühlen und dabei Bier zu trinken. So haben wir dann auch den Nachmittag mit Bier und Fußbad verbracht, während das Bier dann doch etwas mehr wurde haben wir uns dann entschlossen noch einen Tag länger hierzubleiben und auch noch eine Mitreisende für den nächsten Teil der Fahrt gewonnen.
Am nächsten Tag ging es dann auf mit dem Zug nach Ella. Diese Strecke ist von allen Reiseführern als besonders schön angepriesen und dies kann ich nur bestätigen. Wieder einmal hieß es sich in die offene Tür zu setzen, den Zugwind in den Haaren zu fühlen und die Landschaft an sich vorbeirauschen zu lassen.
So sind wir dann nach knappen 5 Stunden Zugfahrt durch atemberaubende Landschaften auch wieder an unserem Ziel in Ella angelangt. Zumindest unserem vorläufigen Ziel, da es später noch weiter nach Happutale gehen sollte um am nächsten Tag dann den Sonnenaufgang am Worlds End in Horton Plains zu bewundern. Zunächst haben wir uns aber erst mal was zu essen geholt. Den Salat jedoch hätten wir vielleicht bei Seite lassen sollen, wie wir erst im Nachhinein herausgefunden haben.
Da wir dann zusätzlich auch erfahren mussten, dass es doch sehr teuer wird in den Hortons Plains zu fahren, haben wir dann kurzfristig entschieden doch nicht dorthin zu fahren und lieber durch die Teeplantage zu schlendern. Dabei sind wir dann zum Liptons Seat gegangen, von wo man eine wundervolle Aussicht über nicht enden wollende Teeplantage hat.
Nachdem wir uns hier an der Aussicht ergötzt haben und zu sehen konnten, wie die Wolken die Berge hinunter klettern haben wir uns noch die Teefabrik angesehen. Keine 24 Stunden von der Ernte bis zum fertigen Produkt. Wahnsinn. Hätte ich nicht gedacht. So entsteht dann also mal auf die schnelle einer der bestens Teesorten der Welt.
Zurück am Hostel haben wir dann auch unsere Sachen gepackt um auf die letzte gemeinsame Reise zu gehen. Wir hatten eigentlich geplant noch ne Stunde am Strand herumzuhängen und Bier zu trinken, aber es ist schon so spät geworden, dass ich doch lieber direkt mit dem Bus gefahren bin. Zum glück. Der Bus braucht nämlich 5 Stunden und in Colombo selber muss man noch 2 Mal umsteigen, bis man dann endlich am Airport ist. Beider Busfahrt habe ich aber dann glücklicherweise noch einen Engländer kennengelernt. Der Mann baut demnächst in 10 Ländern im Nahen Osten neuen IKEA Filialen auf. Er hat mich dann in Dubai auch noch auf ne Taxifahrt eingeladen, da ich wieder nen 7 Stunden Stopover hatte und so konnte ich dann auch endlich einmal Dubai bewundern. Dubai die Geisterstadt. Freitag morgens und niemand auf der Straße keine Autos keine Menschen keine geöffneten Geschäfte und alles auf hochglanzpoliert.
Da ich aber sonst nichts zu tun hatte bin ich einfach so herum geschlendert und konnte auch ein paar Photos von dem Burj Khalifa machen.
Kennt ihr noch das Gesellschaftsspiel Hotel? Genau so komme ich mir gerade vor. Irgendwelche Häuser einfach in die Stadt gesetzt so dass alles wie ein einziger großer Spielzeugbausatz aussieht. Einfach gruselig. Beim Schlendern durch die Mall kann ich den Läden beim Öffnen zu sehen und das riesen große Aquarium bewundern.
Einfach mal so mitten in der Mal. Faszinierend ich könnte stundenlang davor stehen,aber ehe ich mich versehe ist meine Zeit hier auch schon wieder um und ich muss zurück zum Flughafen um in meine letzten Tage in Riyadh zu starten.
Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich mich dann endlich in den Flieger setzen, davor habe ich mir aber schon mal einen kleinen Bier Vorrat zu gelegt, da morgens um 4 wahrscheinlich auch auf Sri Lanka noch keine Geschäfte aufhaben. Mitten in der Nacht bin ich dann also angekommen und habe mir erst mal ein Taxi nach Negombo geholt. Dort wollten Adrian, Jan und ich uns dann später auch treffen.
So konnte ich dann meinen ersten Sonnenaufgang am Ozean erleben und mich am Strand entlang treiben lassen.
Danach ging es dann auf zum Hotel. Leider war es noch zu früh und weder Adrian noch Jan zu sehen und daher habe ich mich entschlossen noch ein bischen herum zu streunern und bin dann auch direkt mit einem einheimischen Fischer ins Gespräch gekommen. Der hat mich dann noch etwas herumgeführt und mir den Fischmarkt gezeigt.
Danach gib es dann zurück zum Frühstück ins Hotel wir haben uns getroffen und entschieden umzuziehen, da dieses Hotel direkt am Fischmarkt liegt und die Toiletten undicht sind. Zudem wollten wir dann auch für unseren Strandtag ein etwas besseres Hotel haben.
Nach einem wundervollen Tag am Strand mit komplettverbrennungen bei Adrian und Jan konnten wir dann noch das Nachtleben genießen und den ersten tropischen Regenschauer bewundern. Bei einer schönen trockenen Aussicht vom Restaurant aus auf den Strand. Herrlich.
Danach ging es dann am nächsten Tag mit dem Bus auf ins Hochland. Der erste Stop war Dambulla. Hier haben wir ein wundervolles kleines Hostel gefunden, wo wir auch direkt einen guten Draht zu unserem Herbergsvater gefunden haben, welcher uns dann auch direkt tatkräftig mit Unterkünften für die kommenden Nächte versorgt hat.
In Dambulla haben wir dann die Felsentempel besichtigt. Hier kann man nach etwas Treppensteigen eine wunderschöne Aussicht genießen und die wundervoll gemalten Bilder und Statuen in den Höhlen bewundern. Nach den Sagen werden diese Höhlen hier schon seit Jahrhunderten von Königen als Zufluchtsort in Gefahrenzeiten benutzt.
Nach dem wir uns nun von dem anstrengend Marsch hoch zu den Höhlen erholen mussten haben wir uns bei einem halbwegs kühlen Bier in unserem Hostel erholen. Zudem hat uns die Besitzerin noch kurz bei ihr ins Internet gelassen. Danach gab es dann selbst gemachtes Curry und Reis in verschiedenen Ausführungen und dazu Noch Papadam. So eine Art asiatischer Chips. Das Essen war jedoch etwas seltsam. Es ist wohl noch nicht so recht bei den Einwohnern hier angekommen, dass die Kolonialherrenzeit doch nun schon etwas länger als nur ein paar Tage vorbei ist. Während dem gesamten Essen sind der Hausherr und ein Angestellter um uns herumgelaufen, sobald eine Schüssel leer war wurde eine neue gebracht, sobald das Bier im Glas zur Neige ging wieder aufgefüllt und wenn man mal eine Gabel gefallen hat konnte man sich nicht so schnell bücken wie einer der Beiden schon zur Stelle gesprungen ist und das Besteck aufgehoben und direkt auch noch wieder frisch geputzt hat. Sehr gewöhnungsbedürftig, aber wie wir bald feststellen soll wohl kein Einzelfall in diesen Gefilden hier :)
Am nächsten Tag ging es dann weiter nach Sigiriya. Ein 200 Meter hoher Felsen mitten in der Landschaft auf dem Ein König vor Jahren mal als Zufluchtsort seinen Palast errichtet hat. Von diesem Palast sind zwar nur noch die Grundmauer zu sehen und ein paar Einkerbungen im Stein, aber es lohnt sich trotzdem alle Mal.
Für 50 Rupies ging es mit dem Bus los. Dreiviertel Stunde fahrt für knappe 40 Eurocent. Das nenn ich doch mal ein Angebot. Auf der Fahrt zu unserem Ziel haben wir einen Italiener kennengelernt, welcher seit 3 Monaten unterwegs ist und plant 3 Jahre lang zu reisen. Da er Reporter ist kann er sich zwischendurch immer mal wieder Geld dazu verdienen und über seine gesamte Reise will er dann ein Buch schreiben. Auf jeden Fall ein sehr interessanter Zeitgenossen welcher uns auch jetzt schon von seinen Reisen erzählen konnte. Nepal. Ich wollte ja schon immer mal ins Himalaya. Nun aber wieder zurück zu den wichtigen Dingen. Sigiriya.
Diesen Felsen wollte wir jetzt besteigen. Zum Glück war es noch früh am morgen und die Sonne war noch nicht so hoch und so konnten wir uns zunächst durch eine wunderschön angelegte Parkanlage spazieren. Dabei haben wir dann ein deutsches Ehepaar verfolgt, welche sich einen Führer geholt haben. Die damaligen Ingenieure waren schon sehr ausgefeilt, Springbrunnen und Wasserzufuhr nur durch verschiedene Höhen des Erdreiches zu erzeugen. Dazu gehört schon etwas mehr, vor Allem wenn man bedenkt dass diese Anlagen schon sehr sehr alt sind.
So ging es dann weiter und als dann zu den Treppen ging um auf den Felsen hinauf zu kommen fühlte man sich immer mehr wie Indiana Jones der gerade den verlassen Tempel entdeckt. Verschlungene Pfade welche mit von der jahrhunderte Langen Witterung glatt geschliffen sind, Warane und Alles ist zugewachsen. Zwischendrin erhebt sich majestätisch ein riesen Stein der sich an einen anderen Stein anlegt nur um in der Mitte einen kleinen Spalt frei zu lassen durch den man durch schlüpfen kann. Wirklich abenteuerlich, aber es sollte noch abenteuerlicher werden.
So konnten wir dann nun auf verschlungenen Pfaden dem Gipfel des Felsens entgegenschlängeln. Zunächst jedoch kamen Treppen. Sehr viele Treppen. Auf dem ersten Plateau angekommen mussten wir nun eine Wendeltreppe hoch steigen an deren Ende wir Eintritt in eine Höhle erhalten haben, an deren Wänden man Zeichnungen von Frauen mit nackten Oberkörper sehen konnte. Die Zeichnung selber sollen auch schon mehrere 100 Jahre alt sein und durften daher auch nicht mit Blitz fotografiert werden. Ein Japaner hatte das wohl vergessen und ist direkt von dem dort vorhandenen Wachpersonal angemotzt worden. Dass sie ihn nicht direkt wieder die Treppe runter getreten haben war auch alles :-)
Nach diesen Bildern ging es auf einem sehr waghalsige Pfad weiter. Hätte ich mich nicht gerade wie Indiana Jones gefühlt und wäre nicht von meiner Abenteuerlust getrieben diesen Berg hoch zu steigen, wäre ich an dieser Stelle wohl wieder umgedreht.
Haha. Verarscht. Es wäre wohl doch etwas waghalsig all die hunderte Touristen welche jeden Tag hier hin kommen über so einen Wackelpfad laufen zu lassen. Statt dessen durften wir wohlbehütet hinter einer Mauer auf festem Boden weiterlaufen. Die Mauer ist so fein gearbeitet und durch den Regen so glatt geschliffen worden, dass sich die Bilder auf der anderen Seite der Mauer auf der Felsenwand an der Mauer gespiegelt haben, was dieser Mauer auch den Namen Mirrorwall verliehen hat. Nachdem wir durch diesen Gang durch sind kamen wir zu dem ersten größeren Eingangstor. Dem Löwen Tor. Bewacht von zwei riesigen Löwen Pranken ging die nächste Treppe hoch.
Aber auch diesmal nur bis zu einem kleinen Plateau. Auf diesem Plateau kam dann der etwas anstrengender Teil. Nur ein paar kleine vorgefertigte Fußtritte über welche man dann sanft nach oben gelangen konnte
Zumindest solange die Nebenstehende Treppe noch nicht gebaut war. :-) Nach dem wir dann endlich oben angekommen waren erwartete uns eine unglaubliche Landschaft. Dieser Ausblick muss unglaublich majestätisch gewesen sein. Wir haben uns vorgestellt, was der König wohl jeden morgen gedacht haben muss, wenn er aus seinem Fenster geschaut und diese Landschaft gesehen hat.
Diese Aussicht raubt einem wahrlich den Atem. Man steht minutenlang nur da und weiß gar nicht wo man zuerst hinschauen soll. So weit das Auge reicht nur Dschungel und Anschluss daran Berge. Wahnsinn. Da wir uns von dem anstrengen Aufstieg dann auch erstmal ausruhen mussten, haben wir es uns unter dem einzigen Baum den es dort oben gibt gemütlich gemacht und dabei weiter die Aussicht genossen. Nachdem wir uns genügend erholt haben, konnten wir dann auch das Bad des Königs sehen.
So kann man es sich doch mal gut gehen lassen. Eine phänomenale Aussicht und einen riesen Pool mit auf einem Felsen. Na was will denn mehr für sein kleines privates Paradies. Sonnenschutz. Ungeschützt brettert die Sonne hier oben auf den Felsen, sodass wir uns dann auch nach einiger Zeit auch auf den Abstieg gemacht haben um zurück zu unserem Hotel zu gelangen.
Dort angekommen mussten wir dann auch schnell wieder unsere Sachen packen um den nächsten Bus nach Kandy zu erwischen. Nicht ohne uns jedoch vorher noch eine Hostel Empfehlung für Kandy geben zu lassen. Nachdem wir dann nach einigen Stunden Busfahrt in Kandy angelangt waren haben wir beschlossen zu Fuß zu unserem Hostel zu gehen. Das war eine gute Entscheidung, denn so konnten wir dann auch direkt eines der Highlights von Kandy bewundern.
Den Milchsee im Sonnenuntergang.
Es ist einfach unbeschreiblich wie die Szenerie aussieht und während wir schweigend auf den See geschaut haben, konnte man richtig spüren wie die Anspannung des alltäglichen Lebens von uns abfällt. Kein wunder, dass der König sich hier in Kandy wohlgefühlt haben muss. Wir tuen es auch. Kandy ist wirklich eine der schönsten Städte die ich bisher gesehen habe. Nach dem es dann nun dunkel war haben wir uns weiter zu unserem Hostel durch gefragt und nach 10 Minuten standen wir vor einem unbeleuchteten Schotterweg mit einem Schild welches genau diesen Weg hinunter zeigt. Oh mein Gott. Das kann ja was werden. Wir haben uns jedoch nicht abschrecken lassen und sind einfach drauf losgegangen nur um am Ende in eine Sackgasse zu geraten. Gerade aus ein schickes Haus, rechts von uns eine heruntergekommen Garageneinfahrt. Da wir nicht wussten wo wir weiter gehen sollen, haben wir kurzerhand den Hostel Besitzer angerufen, welcher auch kurz danach aus der Garagen einfahrt kam. Während wir noch am zweifeln waren ob das so eine gute Idee war, hat er uns hineingeführt und wir durften die Treppen hinunter steigen in ein kleines grünes Paradies. So idyllisch und schön sind die Wohnungen zwischen unzählbar vielen Blumen gelegen, dass sofort jeder Zweifel verloren ist. Die Gasteltern sind furchtbar freundlich und auch das Abendessen lässt nicht lange auf sich warten.
Natürlich gab es Reis und Curry und ich sag euch, dass Tomatencurry und der Salat waren einsame spitze. Hätte ich nicht schon zu viel von allem gegessen, ich hätte nicht mehr aufgehört. Sowas nennt man dann wohl Essen wie bei Großmuttern auf Srilankesisch. Nachdem wir uns also frisch gestärkt haben ging es auf die Suche nach einer Abendbeschäftigung. Die haben wir auch direkt um die Ecke gefunden in dem Pub. Der Pub strahlte uns schon beim Anstieg zu unserem Hostel seinen einfallsreichen Namen "The Pub" entgegen. Hier konnte wir uns auf die Terrasse setzen und ruhiger Elektromusik unsere Blicke über das nächtlich Kandy schweifen lassen. Leider war das Vergnügen von nicht allzu langer Dauer, da die Bar schon sehr früh wieder zu gemacht hat und so mussten wir dann auch schneller als es uns lieb war wieder nach Hause gehen.
Am nächsten Tag sind wir dann zu den Elefanten gefahren. Dort angekommen waren wir zunächst etwas schockiert von den übertrieben hohen Preisen, welche dafür verlangt wurden auf den Elefanten zu reiten oder sie zu Baden. 20 € für 15 Minuten Elefanten reiten. Ich glaub es hackt. Daher haben wir uns dann nur die Elefanten angeschaut und zu gesehen, wie die Elefanten die Leute nass gespritzt haben, welche sich auf ihren Rücken gesetzt haben. Ein herrliches Schauspiel.
Nachdem wir uns einige Stunden hier aufgehalten haben, haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Vor dem Elefantenhaus saß ein Mann mit einer Kobra, welcher für ein kleines Trinkgeld dann auch seine Flöte ausgepackt und die Schlange für uns tanzen gelassen hat.
Da hier ganz in der Nähe eine Stadt mit Bahnhof sein sollte, wollten wir doch lieber diese Möglichkeit nutzen um nicht den gleichen Weg zum zweiten Mal fahren zu müssen. 1 km hat die Landkarte gesagt. Nachdem wir 2 km gegangen sind haben wir uns entschieden den Bus zu nehmen. Also ran an die Straße und beim nächsten muss die Hand raus. Funktioniert einwandfrei. Wär hätte gedacht, dass Busfahren so einfach sein kann. Unterwegs haben wir dann festgestellt, dass unser Elefanten haus nicht das einzige ist welches es an dieser Straße gibt und das wo wir eigentlich hin wollten viel weiter war. Im nachhinein haben wir dann erfahren, dass wir auf eines der Touristenfänger Elefantenhäuser hineingefallen sind, was aber nicht so schlimm war da wir ja nur den minimalst Betrag für den Eintritt bezahlt und außerdem, Hauptsache Elefanten.
Zurück in Kandy sind wir dann erst mal komplett um den Milchsee gelaufen, da wir überall gelesen haben, dass dir Spaziergang es wert sein soll. Während uns in eine Tour TukTuks und Massagen angeboten werden schlendern wir so die Straße entlang bis auf einmal ein etwas merkwürdiges Tier unsere Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Ein Waran und zwar kein kleiner. Von der Länge her bestimmt nen guten meter fünfzig lang. Aber anscheinend interessiert das keinen um uns herum, da alle gelangweilt weiter gehen als ob es hier alltäglich ist einen solchen Waran auf der Straße zu sehen.
Wieder in unserem vorübergehenden zu Hause einquartiert haben wir unsere weitere Reise geplant. All zu lange hatten wir dafür auch nicht Zeit, weil wir noch in den Zahntempel wollten. Das größte Heiligtum Sri Lankas wird dort ausgestellt. Der Zahn Buddhas der nach seiner Einäscherung übrig geblieben sein soll. Von dem Zahl sieht man allerdings nicht sehr viel, da er in einem riesigen vergoldeten Gefäß verstaut ist auf das man auch nur einen kurzen Blick werfen darf. Als nicht Buddhist auch nur von weitem.
Draußen konnten wir dann noch einen Lichterschrank bewundern.
Ein Glas Schrank mitten im Dunkeln in welchen gefühlte eine Millionen Lichter die Nacht erhellen und durch das Glas ein wundervolles Licht auf ihre Umgebung ausstrahlen Hätte mich Adrian nicht irgendwann aus meine Träumen gerissen. Ich wäre wohl die ganze Nacht dort stehen geblieben.
Danach ging es dann zu der nächsten Runde Curry mit Reis zurück ins Hostel. Wieder einmal unvergleichlich lecker. Danach haben wir dann unsere weitere Reiseroute geplant und auch schon direkt das Hostel für die nächste Nacht gebucht.
Am nächsten Tag ging es dann weiter. Auf zum Adams Peak. So leicht sollte es aber nicht werden. Die Busfahrer streiken. Der Benzinpreis ist in einem Jahr um 30 Rupies gestiegen. Das sind knapp 20 Eurocent. Jedenfalls heißt ein Streik bei den Busfahrer, dass das gesamte öffentliche Nahverkehrssystem zusammen bricht und man auf die paar staatlichen Busse angewiesen ist. Diese waren jetzt aber zum bersten gefüllt. Also mussten wir auf die Bahn umsteigen wo wir glücklicherweise auch direkt noch Karten ergattern konnten. Bahnfahren in Sri Lanka ist ein Erlebnis. Es ist so schön sich bei gemächlichem Tempo in die offene Tür zu setzen und die Landschaft an sich vorbei fahren zu sehen, während einem der Wind durch die Haare bläst und man sich frei fühlt. Frei von all den Zwängen die ein Leben in Europa doch oft eher schwierig gestalten. An unserem Zielort angekommen mussten wir uns zunächst ein Taxi teilen. Mit dem Taxi ging es dann noch gut anderthalb Stunden weiter durch völlige Dunkelheit bis zu unserem Hotel. Wir waren sehr spät dran und so waren schon alle anderen Hotel Gäste am schlafen. Viel Schlaf hatten wir nicht, da wir um zwei schon wieder aufstehen mussten um uns um halb drei auf den Weg zum Adams Peak zu machen. Der Pilgergipfel für alle großen Weltreligionen. 2243 hoch gelegen und 3500 stufen in etwa führen zu dem Gipfel. Nicht enden wollende Stufen. Niemals hätte ich gedacht, dass Treppensteigen so anstrengend sein könnte. Jetzt weiß ich auch warum es in Deutschland DIN Normen für Treppenstufen gibt. Alter Schwede. Ich kann mich kaum noch auf den Beinen halten, während ich mich förmlich für die Idee verfluche diesen Berg zu besteigen. Durchgeschwitzt von oben bis und nass bis auf die Haut geht es weiter durch die Dunkelheit. Nicht so wirklich, da der Weg ja beleuchtet ist, aber von Zeit zu Zeit sind die Lampen auch ausgefallen und man tapst im völligen Dunkel daher bis zur nächsten Lichtquelle. Zwischen durch gibt es dann auch mal keine Treppen mehr sonder nur Geröllstufen, aber es hilft ja alles nichts jetzt muss man weiter. Unterwegs überholt man dann auch schon mal eine Familie. Beeindruckend wie eine Mutter mit einem Kind auf dem Arm und dem anderen an der Hand diesen Weg meistert. Die letzten Stufen hinauf sind dann schon im 70 Grad Winkel und während ich mich mit meiner letzten Kraft hinaufziehe überhole ich eine alte Frau mit mindestens 70 Jahren, welche sich auch mit ihren letzten Kräften den Hügel hinauf zieht. Wahnsinn. Während ich selber schon komplett nass geschwitzt und am Ende meiner Kräfte bin gelange ich schließlich auf die Spitze. Wahnsinn. Alles schwarz und oh mein Gott ist es kalt hier oben. Hier oben geht eine echt harte Brise und leider habe ich kein Wechsel T-Shirt dabei und nur noch meinen Pulli. Das reicht gerade noch aus, damit ich nicht zu sehr friere. Dazukommt dann noch, dass man hier oben seine Schuhe ausziehen muss, da wir uns in einem Kloster befinden. Die spinnen doch. Die Leute drücken sich hier alle ganz dicht aneinander um sich wenigstens etwas warm zu halten.
Um uns etwas zu bewegen, suchen wir zunächst nach dem Fußstapfen. Schließlich finden wir ihn auch und ich frage mich ernsthaft, wer den einen 1,70m großen Fußabdruck hinterlassen kann. Leider dürfen wir davon keine Photos machen und so heißt es für uns weiter zittern, bis endlich die Sonne aufgeht.
Nach einiger Zeit tut sie uns auch den Gefallen, nur leider ist es etwas bewölkt heute, dass man den Sonnenaufgang nicht so gut sehen kann.
Die Szenerie und das Gefühl welches hier oben vorherrscht, wird wohl niemals passend in Worte gefasst werden können. Die Musik, die Menschen, die komplette körperliche Erschöpfung und dann der Sonnenaufgang über den Wolken, unglaublich. Auch wenn es bewölkt ist, lohnt es sich jede Sekunde den Berg hier hoch zu quälen. So haben wir uns dann auch erschöpft und müde wieder an den Abstieg gemacht, welcher mindestens genauso anstrengend war wie der Aufstieg.
Während unsere Beine vor Überanstrengung nur noch am Zittern sind quälen wir uns gemächlich den Weg zu unserem wohlverdienten Frühstück im Hostel zurück und können unterwegs dann auch noch die wirkliche Schönheit dieser Landschaft genießen, welche uns beim Aufstieg durch das nächtliche Dunkel verwährt geblieben ist.
An unserem Hostel angekommen haben wir uns zur Belohnung erst mal ein Bier bestellt. Oh wie das gut tut. Zwar nach vor dem Frühstück aber man muss sich ja auch mal was gönnen können. Nachdem Frühstück haben wir uns dann erst einmal in das Flussbad gelegt, unsere geschundenen Füße in das kalte Wasser gehalten und unsere Seele baumeln lassen. Wie angenehm mitten in der Wildnis seine Füße im Wasser zu kühlen und dabei Bier zu trinken. So haben wir dann auch den Nachmittag mit Bier und Fußbad verbracht, während das Bier dann doch etwas mehr wurde haben wir uns dann entschlossen noch einen Tag länger hierzubleiben und auch noch eine Mitreisende für den nächsten Teil der Fahrt gewonnen.
Am nächsten Tag ging es dann auf mit dem Zug nach Ella. Diese Strecke ist von allen Reiseführern als besonders schön angepriesen und dies kann ich nur bestätigen. Wieder einmal hieß es sich in die offene Tür zu setzen, den Zugwind in den Haaren zu fühlen und die Landschaft an sich vorbeirauschen zu lassen.
So sind wir dann nach knappen 5 Stunden Zugfahrt durch atemberaubende Landschaften auch wieder an unserem Ziel in Ella angelangt. Zumindest unserem vorläufigen Ziel, da es später noch weiter nach Happutale gehen sollte um am nächsten Tag dann den Sonnenaufgang am Worlds End in Horton Plains zu bewundern. Zunächst haben wir uns aber erst mal was zu essen geholt. Den Salat jedoch hätten wir vielleicht bei Seite lassen sollen, wie wir erst im Nachhinein herausgefunden haben.
Da wir dann zusätzlich auch erfahren mussten, dass es doch sehr teuer wird in den Hortons Plains zu fahren, haben wir dann kurzfristig entschieden doch nicht dorthin zu fahren und lieber durch die Teeplantage zu schlendern. Dabei sind wir dann zum Liptons Seat gegangen, von wo man eine wundervolle Aussicht über nicht enden wollende Teeplantage hat.
Nachdem wir uns hier an der Aussicht ergötzt haben und zu sehen konnten, wie die Wolken die Berge hinunter klettern haben wir uns noch die Teefabrik angesehen. Keine 24 Stunden von der Ernte bis zum fertigen Produkt. Wahnsinn. Hätte ich nicht gedacht. So entsteht dann also mal auf die schnelle einer der bestens Teesorten der Welt.
Zurück am Hostel haben wir dann auch unsere Sachen gepackt um auf die letzte gemeinsame Reise zu gehen. Wir hatten eigentlich geplant noch ne Stunde am Strand herumzuhängen und Bier zu trinken, aber es ist schon so spät geworden, dass ich doch lieber direkt mit dem Bus gefahren bin. Zum glück. Der Bus braucht nämlich 5 Stunden und in Colombo selber muss man noch 2 Mal umsteigen, bis man dann endlich am Airport ist. Beider Busfahrt habe ich aber dann glücklicherweise noch einen Engländer kennengelernt. Der Mann baut demnächst in 10 Ländern im Nahen Osten neuen IKEA Filialen auf. Er hat mich dann in Dubai auch noch auf ne Taxifahrt eingeladen, da ich wieder nen 7 Stunden Stopover hatte und so konnte ich dann auch endlich einmal Dubai bewundern. Dubai die Geisterstadt. Freitag morgens und niemand auf der Straße keine Autos keine Menschen keine geöffneten Geschäfte und alles auf hochglanzpoliert.
Da ich aber sonst nichts zu tun hatte bin ich einfach so herum geschlendert und konnte auch ein paar Photos von dem Burj Khalifa machen.
Kennt ihr noch das Gesellschaftsspiel Hotel? Genau so komme ich mir gerade vor. Irgendwelche Häuser einfach in die Stadt gesetzt so dass alles wie ein einziger großer Spielzeugbausatz aussieht. Einfach gruselig. Beim Schlendern durch die Mall kann ich den Läden beim Öffnen zu sehen und das riesen große Aquarium bewundern.
Einfach mal so mitten in der Mal. Faszinierend ich könnte stundenlang davor stehen,aber ehe ich mich versehe ist meine Zeit hier auch schon wieder um und ich muss zurück zum Flughafen um in meine letzten Tage in Riyadh zu starten.